Die Kapelle wurde 1724/25 erbaut. Über dem Portal stand in einer Nische eine St. HubertusFigur. Die Figur St. Hubertua wurde vielfach dargestellt mit einem Schlüssel, dem sogenannten "Hubertusechlüesel". Dies war ein Eisenstift, der am Kopfende ein Jagdhörnchen hatte. Damit wurde jungen Hunden ein Brandzeichen auf die Stirn gedrückt, zum Schutz vor Tollwut. Ale Attribut wurde dem heiligen Hubertue, als dem Patron der Jäger, oft auch ein Hund beigegeben.

Dazu existiert noch ein alter Spruch:

warmesdorfer Kapelle Bild 1

Honk, halt de Mond
Halt dinge Zant
De hellige Hubetes
Hät de Schlötel en de rächte Hand.

Seitlich links vom Eingang stand eine Kreuzigungsgruppe von 1735, mit einer Laterne davor. In einer Luke unter dem Dachreiter befand eich die alte Uhr.

Zwei kleine Glocken mu8ten 1917 abgegeben werden. Sie raren aus den Jahren 1889 und 1819. Die Glocke aus dem Jahre 1889 hatte die Inschrift: 'Meine Stimm' ist klar und hell. Frommer Christ zur Kirche ruf ich schnell. Lehr die kath. Kirche in Wormersdorf. Gegossen von Z. Claren, Siegler 1889".

Die Fenster wurden 1726 gestiftet, u. a. von einem Schultheiss und einem Schöffen aus Ersdorf. Ferner von einem Freiherrn von Frymersdorf gen. Putzfeld zu Putzfeld, der einen Hof im Unterdorf hatte.

Die erste Taufe, eine Nottaufe, fand darin sm 14.01.1726 statt. Mit Unterbrechungen wurden von 1750 an, als der erste Geistliche erwähnt wird, bis 1935 in der Kapelle von Vikaren und Pfarrern Messen gelesen. Die erste Vikarie stand am jetzigen Haue Wormersdorfer Str. Nr. 26.

warmesdorfer Kapelle Bild 2

Von 1821 bis 1833 befand sich gegenüber der Kapelle gleichzeitig auch die Schule.

Im Jahre 1945 wurde die Kapelle durch eine Luftmine sehr stark beschädigt, so daß sie 1949 im Zuge einer Straßenerweiterung bis auf die Fundamente abgerissen werden mußte.

Vor dem Kriege war daran gedacht worden, aus der Kapelle eine Krieger-Gedächniekapelle zu machen. Man hatte sie bereite unter Denkmalschutz gestellt.